VideoTIM

Das Blindenlesegerät

Wie funktioniert der VideoTIM?

Bild: Hand-Videokamera über einer Buchseite

Die Mini-Hand-Videokamera des VideoTIM verfügt über eine eingebaute Vorlagenausleuchtung. Die Geräteelektronik errechnet automatisch eine geeignete, mittlere Bildhelligkeit. Mit dieser Handkamera fährt der Benutzer über Textzeilen. Das Bild wird in Echtzeit, also gleichzeitig, auf das Tastdisplay TIM übertragen, wo es von der lesenden Hand taktil erkannt wird. Die Abkürzung TIM steht für Taktiler-Interaktions-Monitor.

Bild: Fingerkuppe auf Tastpunkten des TIM-Displays
Bild: Tastpunkte des TIM-Displays

Die Tastqualität der auf dem VideoTIM-Display dargestellten Zeichen ist sehr gut. Jeder Bildpunkt (Pixel) kann exakt erfühlt werden. Der Punkteabstand beträgt 2,5 mm. Die TIM-Fläche ist  4 x 4 cm groß und verfügt über insgesamt 256 Tastpunkte (Pixel).

Bild: Eine Hand liegt auf dem VideoTIM1, die andere führt die kleine Hand-Videokamera

Die tastende Hand bedeckt beim taktilen Lesen vollständig das VideoTIM-Display. Der Anwender kann zwischen aktiver und passiver Tastwahrnehmung wechseln. Bei der aktiven Tastwahrnehmung bewegt sich die tastende Hand und erkundet in der Regel mit den Fingerspitzen die Formendetails, z.B. von einem Buchstaben. Die passive Tastwahrnehmung funktioniert so, als wenn eine taktile Laufschrift von unten auf die still auf dem TIM-Display liegenden Finger geschrieben würde. Diese passive Lesemethode zu erlernen, dauert etwa ein bis zwei Übungstage. Einmal erlernt, ermöglicht die passive Lesemethode ein dauerhaft sehr viel schnelleres Lesen als es auf die aktiv tastende Weise möglich ist.

Bild: VideoTIM3 mit Handkamera auf einem Textdokument

Das von der Mini-Hand-Videokamera aufgenommene Bild wird in Echtzeit mit über 24 Bildern pro Sekunde auf das Tast-Display “TIM” übertragen. Ein Vorlagenhalter verhindert das Verrutschen des Lesegutes. Die kameraführende Hand bewegt sich geradlinig über die Textzeilen. Die Kamera wird dabei so schnell geführt, wie zur selben Zeit taktil mitgelesen werden kann.

Der hier gezeigte VideoTIM3 besitzt gegenüber den Vorgängermodellen eine Reihe von technischen Weiterentwicklungen, die vor allem der optimierten Bilddarstellung dienen. Zudem wurden die Tasten ergonomischer neben dem Tastdisplay positioniert. Und die tastende Hand kann nun auf einer größeren Fläche auf dem VideoTIM Gehäuse ruhen, wodurch ein entspannteres Lesen möglich ist.

Bild: Das VideoTIM3 Display zeigt den  Buchstaben A

Die zwei Taster links neben dem Tast-Display des VideoTIM3 ermöglichen das dargestellte Bild nach Bedarf zu vergrößern oder zu verkleinern (Zoom plus und Zoom minus). Der einzelne Taster rechts des TIM-Displays dient zum Umschalten der Kontraststufen, bzw. zum Invertieren (Negativdarstellung). Der Drehregler (Poti) rechts neben dem Display bestimmt die Bildhelligkeit und damit gleichzeitig die dargestellte Strichbreite. Dünne Linien lassen sich meist leichter ertasten. Der Schalter oberhalb des TIM-Displays dient dazu, haarfeine Linien (z.B. in Tabellen) besser sichtbar zu machen.